Die Arbeitswelt unterliegt einem stetigen Wandel, der nicht nur durch Gesetzesänderungen, sondern auch durch neue Konzepte und Ideen geprägt wird. Im heutigen digitalen Zeitalter werden bestimmte Buzzwörter immer präsenter, die das Arbeitsrecht und die Arbeitsbeziehungen auf neue Weise definieren.

Durch die Pandemie und dem Drängen der jüngeren Generationen auf den Arbeitsmarkt, zeigt sich ein Umdenken. Gerade alte Denkmuster und Strukturen werden aufgebrochen oder ummodeliert.

Als erfahrene Anwältin im Arbeitsrecht ist es unerlässlich, diese Modewörter zu verstehen und zu erklären. In diesem Artikel präsentiere ich Ihnen eine Liste aktueller Buzzwörter, die zunehmend die traditionellen Begriffe in der Arbeitswelt ersetzen und in den sozialen Medien sowie den Nachrichten häufiger auftauchen.

Glossar der Buzzwörter

  1. Agiles Arbeiten: Es beschreibt eine flexible und anpassungsfähige Herangehensweise an Projekte und Aufgaben. Es betont die Zusammenarbeit, schnelle Anpassungen und kontinuierliche Verbesserungen. Es werden dazu Teams befähigt eigene Ziele zu setzen und autonom zu agieren, dabei sollen sie ihre Arbeitsprozesse selbst optimieren.
  2. New Work: Es beschreibt die neuen Arbeitsmodelle und die Veränderungen, die stärker auf eine Work-Life-Balance gerichtet sind. Dabei sind Arbeitszeiten, Modelle, Orte flexibel.
  3. Outplacement: Outplacement bezieht sich auf die Unterstützung von Mitarbeitern bei der beruflichen Neuorientierung nach einer Kündigung. Unternehmen bieten diesen Service oft an, um den Übergang der betroffenen Mitarbeiter in eine neue Position zu erleichtern.
  4. Onboarding: Onboarding beschreibt den Prozess der Einführung und Integration neuer Mitarbeiter in ein Unternehmen. Es geht über die traditionelle Mitarbeiter-Einführung hinaus, indem es einen strukturierten Ansatz bietet, der den Neulingen hilft, sich schneller in die Unternehmenskultur einzufügen, die Arbeitsabläufe zu verstehen und Beziehungen zu Kollegen aufzubauen.
  5. Benefits: Der Begriff “Benefits” umfasst Zusatzleistungen, die über das Grundgehalt hinausgehen und den Mitarbeitern Anreize bieten sollen. Dieser Artikel beleuchtet die rechtlichen Aspekte von “Benefits” im Kontext des Arbeitsrechts. Ein Obstkorb reicht nach dem New Work nicht mehr aus.
  6. Equal Pay Der Begriff steht für die Gleichstellung der Bezahlung von Frauen und Männern steht. Er bezieht sich auf das Prinzip, dass Männer und Frauen, die in vergleichbaren Positionen arbeiten und ähnliche Aufgaben ausführen, für ihre Arbeit das gleiche Entgelt erhalten sollten, unabhängig von ihrem Geschlecht.
  7. Remote Work: Remote Work bezieht sich darauf die beruflichen Aufgaben und Verantwortlichkeiten außerhalb des Büros zu erledigen. Meist durch Homeoffice und durch Nutzung entsprechender digitaler Möglichkeiten.
  8. Quiet Hiring: Dieser Begriff beschreibt quasi eine Neubesetzung aus dem bereits bestehenden Mitarbeiterportfolio. Mitarbeiter die bereits im Unternehmen tätig sind erhalten mehr Verantwortung und andere Aufgaben. So wird quasi eine Stelle die neu ausgeschrieben werden müsste im stillen und inoffiziell durch bestehende Arbeitnehmer besetzt.
  9. Quiet Quitting: Dieses Vorgehen beschreibt – eine in den sozialen Medien häufig vorkommende – Vorgehensweise von Arbeitnehmern, die kein Interesse mehr an ihrem Arbeitsplatz oder an der zu tätigenden Arbeit haben. Dies wird oft durch Überarbeitung oder überstrapazieren der Arbeitnehmer verursacht. Es kann mit dem deutschen Begriff „Dienst nach Vorschrift“ beschrieben werden. Dabei kündigt der Arbeitnehmer nicht, jedoch macht nur noch das was arbeitsvertraglich vorgeschrieben ist. 
  10. Low Performer: So werden Arbeitnehmer beschrieben die eine durchschnittlich schlechtere Arbeitsleistung erbringen als die vergleichbaren Mitarbeiter. Die Kündigung von Low Performern gestaltet sich in der Praxis schwierig. Jetzt anzuraten anwaltliche Beratung in Anspruch zu nehmen. Das Gegenstück zu dem Begriff ist der High Performer.
  11. Diversity & Inclusion: Oder auch Diversität und Inklusion genannt. Es beschreibt die Verfahren und  Konzepte in der Praxis, durch die Menschen mit verschiedenen Hintergründe, Identitäten, Perspektiven und Fähigkeiten am Arbeitsplatz einzubeziehen. Die Inklusion bezieht sich darauf keine Unterschiede zu machen aufgrund ihres Geschlechts, Ethnizität, sexuelle Orientierung, Alter, Religion, Bildungshintergrund usw. Es soll dadurch eine Integration mit Blick auf die Besonderheiten erfolgen.
  12. Remote-first: (Oder auch Remote-First-Company) Dies ist ein Ansatz, bei dem Unternehmen von Grund auf so gestaltet werden, dass Remote-Arbeit die Standartarbeitsweise darstellt. 
  13. Holocracy: Im deutschen Holokratie, beschreibt die Durchbrechung der traditionellen Hierarchien und alten Arbeitsmodelle. Der Schwerpunkt liegt er auf der Bildung von Teams, bei der auf Eigenverantwortung gesetzt wird. Hier ein Vergleich noch mal zu dem Begriff Agiles Arbeiten.
  14. Flextime: Der Begriff bezieht sich auf flexible Arbeitszeiten. Die Arbeitnehmer können so ihre Arbeit Zeiten individuell anpassen. Dies ist vergleichbar mit dem Arbeitszeitmodell Gleitzeit. Dort gibt es jedoch Kernzeiten und Begrenzungen. Dieses in einem Arbeitsvertrag jedoch gut darstellbar.
  15. Gen Z: Generation Z, auch bekannt als die Post-Millennials oder iGeneration. Diese Generation folgt auf die Millennials und umfasst diejenigen, die in den späten 1990er Jahren bis Mitte der 2010er Jahre geboren wurden. Sie kommen nun an den Arbeitsmarkt und möchten manche Strukturen verändern und sich von den anderen Generationen abgrenzen. 
  16. Boomer: Die Baby Boomer sind diejenigen, die in der Nachkriegszeit, etwa zwischen 1946 und 1964, geboren wurden. Sie stehen für eine disziplinierte und hierarchische Arbeitsweise. Auf dargestellt in den Medien und auf Social Media als Workaholic. Sofern man Menschen als Boomer bezeichnet, ist davon auszugehen, dass gemeintes, dass sie mehr als erforderlich arbeiten und die Arbeit auch Vorrang genießt in ihrem Leben.
  17. Millennials: Die Millennials, auch bezeichnet als die Generation Y, beschreibt die Menschen die zwischen den 80ern und den 90ern geboren wurden. da sie die erste Generation mit Internet, Smartphone und Co. und waren haben Sie einen starken Bezug zu Technologien. In der Generation beginnt bereits die Diskussion um das das Work-Life Balance.

 

Diese Buzzwörter prägen zunehmend die Arbeitswelt und beeinflussen die Dynamik zwischen Arbeitgebern und Arbeitnehmern. Es ist wichtig, die Bedeutung hinter diesen Begriffen zu verstehen, um in der heutigen sich wandelnden Arbeitswelt kompetente Beratung bieten zu können.